Nuklearmedizin
Der Nuklearmediziner untersucht oder behandelt Patienten mit radioaktiven Stoffen.
Ist die Radioaktivität für mich gefährlich?
Wie auch im Röntgen ist der Nutzen der Untersuchung gegenüber der Strahlenbelastung abzuwägen. Wann immer möglich werden Untersuchungen ohne Strahlenbelastung eingesetzt.
Eine akute Schädigung für Sie oder Personen in Ihrer Nähe besteht zu keiner Zeit.
Die Stoffe, welche zur Untersuchung in unserer Praxis verwendet werden, sind mit einem kurzlebigen Radionuklid markiert. Die am häufigsten verwendete Substanz Technetium-99m hat eine physikalische Halbwertzeit (Zerfall der Hälfte der Substanz) von nur 6 Stunden, wobei allerdings der Hauptanteil zuvor schon ausgeschieden wird (biologische Halbwertzeit).
Was ist anders als beim Röntgen?
In der Nuklearmedizin werden fast immer Funktionsuntersuchungen durchgeführt. Dies bedeutet, dass nicht in erster Linie die Struktur von Geweben oder Organen, sondern deren Funktionen, wie z.B.Durchblutung, Stoffwechsel, Hormonproduktion, Nierentätigkeit etc. bildlich dargestellt werden können. Diese Funktionsveränderungen können in vielen Fällen viel eher auf behandlungsbedürftige Krankheiten hinweisen als Strukturenveränderungen.
Wie werden nuklearmedizinische Untersuchungen durchgeführt?
Sind Schmerzen zu erwarten?
Der Patient erhält eine Injektion in die Vene. Es wird eine sehr geringe Menge einer kurzlebigen radioaktiven Substanz gespritzt. Diese radioaktive Substanz ist vorher so präpariert worden, daß sie sich in dem zu untersuchenden Organ ablagert. Nach der erforderlichen Zeit (Minuten oder Stunden) werden die Strahlen gemessen, die den Körper verlassen, um so ein oder mehrere Bilder des Organs zu erhalten. Solche Bilder nennt man Szintigramm.
Die verabreichte Substanz verursacht keine Schmerzen und löst so gut wie nie Allergien aus. Lediglich die Spritze selbst in die Vene tut so weh wie eine Blutuntersuchung. Um das Liegen auf dem Untersuchungstisch gerade auch für Schmerzpatienten möglichst kurz zu halten, sind wir mit einer hochempfindlichen und somit schnell-messenden Kamera ausgestattet, welche zudem mit 2 Detektoren gleichzeitig aufnehmen kann.
Solche Untersuchungen werden in unserer Praxis an folgenden Organen und Organsystemen vorgenommen:
- Knochen- und Gelenke
- Schilddrüse
- Nieren (mit Durchblutungs- , Funktions- und Ausscheidungsprüfung)
- Herzdurchblutung und Herzfunktion
- Hirn (Rezeptoruntersuchung bei der Parkinson-Erkrankung)
Wann darf bei mir keine Szintigraphie durchgeführt werden?
Eine nuklearmedizinische Untersuchung darf nur dann nicht durchgeführt werden, wenn eine Schwangerschaft besteht oder wenn dies nicht sicher ist.
Bei Herzuntersuchungen muss vorher abgeklärt werden, welche Medikamente zum Zeitpunkt der Untersuchung genommen oder weggelassen werden sollen.